GERSCHDAKENDER

━ Geschichte Gerschdakender

Einmal, an einem lauen Spätsommerabend, zu einer Zeit als die bäuerlichen Vorfahren unseres Schönbuchflecken in heute kaum mehr nachvollziehbarer Armut lebten, beobachte der Ranzabuffer aus seinem Versteck im Gebüsch, wie ganze Scharen von Kindern über die abgemähten Gerstenäcker jagten, um jedes einzelne Korn aufzulesen.

Plötzlich kam aus dem Wald die Kutsche des Herzogs von Württemberg, der auf der alten Poststraße unterwegs zum Hof nach Stuttgart war.
Der Landesherr ließ die Kutsche anhalten und einen der fleißigen Knaben herbeiholen, um sich nach seinem Tun zu erkundigen.
Da erwiderte der Knirps schlagfertig:

„Wenn mir Dettahäuser schao koan Geldscheißer hent, wie die en Stuagert, durchlauchtigschter Herzich, nao müsset halt mir Kender gucka, wia mir gnuag Gearschtle en d’Schuier brenget!“

Von dieser kecken Antwort beeindruckt rief der Herzog „Ihr seid ab heute meine Gerschdakendle“ und schenkte den Hausemern einen ganzen Beutel voller Münzen.

So wurde das Dettenhäuser Gerschdakendle geboren und alsbald gehörte der Neckname auch zum Wortschatz des Stuttgarter Hofes und gereichte den Hausemern zur Ehre.

Alles auf einen Blick

UNSERE ENSTEHUNGSHISTORIE

1996

GRÜNDUNG

Am 14. Mai 1996 schlossen sich diese 13 Dettenhäuser/innen mit den damals bereits existierenden Gerstenhexen zusammen um den Verein „Freie Narren Dettenhausen“ zu gründen.

1996

EINTRAGUNG

Die Eintragung des Vereins (e.V.) im Vereinsregister beim Amtsgericht erfolgte am 04. September desselben Jahres.

1997

ERSTER AUFTRITT

Zu Beginn der darauffolgenden Fasnet, am 06. Januar 1997, hatte die Maskengruppe der Ranzabuffer ihren ersten öffentlichen Auftritt anlässlich der Ranzabuffertaufe auf dem Dorfplatz.

1997

TRENNUNG

Die gemeinsamen Wege der Maskengruppe der Gerstenhexen und der Ranzabuffer haben sich getrennt. Die Gerstenhexen gründeten einen eigenen Verein – Narrenzunft Gerstenhexen Dettenhausen 1993 e.V.

2000

2. Figur

Der Verein wurde um eine zweite Figur bereichert, mit der wir eine weitere Narrenfigur mit Bezug auf Dettenhausen ins Leben rufen wollten: das Dettenhäuser Gerschdakend.

2013

VEREINSHEIM

Das neue Vereinsheim die „Narrhalla“ öffnete im Gebäude neben der alten Mosterei in der Brunnenstraße. Im selben Jahr fand auch schon die erste Veranstaltung statt.

2018

TANZ IN DEN MAI

Anstelle der 1. Mai Hocketse fand der Tanz in den Mai statt, welcher jedes Jahr nach dem Maibaumstellen der Feuerwehr auf dem Dorfplatz in unserer Narrhalla stattfindet.

2019

1. WEINFEST

Wir richteten das erste Weinfest in der Floralen Schmiede aus, welches wir dank Corona leider 2020 nicht wiederholen konnten.

NARRENRUF

GERSCHDAKENDER

Gerschda-Kender, Gerschda-Kender, Gerschda-Kender

━━━ Häs und Maske der Gerschdakender

Die Maske des Gerschdakends hat einen freundlich, närrisch, neckenden Gesichtsausdruck, der das lausbubenhafte der Dettenhäuser Kinder widerspiegelt.

Die Nase wurde zu den Anfangszeiten von einem Weckle dargestellt, um den Gerstenanbau und das daraus gebackene Brot zu symbolisieren. Das erste Häs stellte einen roten Gerstensack dar, da die Gerstenkörner in Säcken gesammelt und gelagert wurden. Die Farbe Rot wurde gewählt, um nochmals auf Dettenhausen Bezug zunehmen. Jedoch mussten die aktiven Gerschdakender sehr schnell feststellen, dass das einteilige Häs für den närrischen Alltag nicht praktikabel ist, da wurde der Gang auf die Toilette für so manchen zur Herausforderung. Daher wurde das Häs sehr schnell einer Optimierung unterzogen. Das Gerschdakend sollte auch farblich mehr an Dettenhausen erinnern, weshalb die Farben aus dem Ortswappen – Rot und Gelb – gewählt wurden. Das Gerschdakend bekam eine schwarze Stoffhose, ein gelbes Hemd und eine rote Jacke. Auf dem Rücken der Jacke war ein Stick mit Gerstenähren zu finden. Um der Figur mehr Menschlichkeit zu verleihen, wurde die Maske mit Haaren eines Rossschweifes ergänzt. Das heutige Häs der Gerschdakender wurde am 06.01.2019 zum ersten Mal in der Öffentlichkeit gezeigt. Wir haben uns für eine erneute Änderung des Häs entschieden, da der Zuwachs in der Gerschdakend-Gruppe ausblieb. Bis dato fand das Häs und auch die Maske keinen sehr großen Zuspruch bei der Bevölkerung.

Das heutige Häs der Gerschdakender soll an die bäuerliche Zeit zurückerinnern. Eine schwarze Cordhose mit Stick einer Gerstenähre und schwarze Stiefel, ein naturfarbenes Leinenhemd mit Stehkragen und Schnürung, sowie eine dunkelrote Cordjacke oder -weste kleiden das heutige Gerschdakend. Auf dem Rücken der Jacke ist eine Stickerei mit Gerstenähren zu finden. Ein rotes Halstuch runden das Häs des Gerschdakend ab. Auch an der Maske wurde eine Änderung vorgenommen. Für viele war die Wecklesnase nicht als solche zu erkennen und wurde nicht selten als Kartoffel oder Stein bezeichnet. Heute besitzt die Maske des Gerschdakend eine menschliche Nase, wodurch dem schelmischen Grinsen noch mehr Ausdruck verliehen wird. Auch die Gerschdakend Masken sind auf den ersten Blick alle gleich, erst bei näherem Hinsehen ähnelt aber auch hier keine der anderen – jedes unserer Gerschdakender ist ein Einzelstück!

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